
Regenwald Touren / Brasilien – Eine
Reise in die Caatinga lohnt sich für all diejenigen, die eine
tropische
Steppenlandschaft, teilweise mit Wüsten - Physionomie, kennenlernen möchten.
Die beschreibenden Komponenten dieses
Biomes können wie folgt zusammengefaßt werden:
Geologie,
Klima,
Böden,
Vegetation,
Flora / Pflanzen und
Biodiversität.
Fläche / Lokalisierung
Die Caatinga nimmt mit ca. 850.000 km2 etwa 10% der Fläche Brasiliens ein.
Sie liegt in der Nordost -
Region
Brasiliens und umspannt die Bundesstaaten
Piauí, Ceará, Rio Grande do Norte, Paraíba, Pernambuco, Alagoas, Sergipe und Bahia.
Im Osten und Westen wird die Caatinga von der
Mata Atlântica
und dem
Cerrado umgeben.
Geologie / Geomorphologie
Die Caatinga entwickelt sich auf
präkambrischen Böden der Borborema - Provinz, im Norden des
Atlantischen Schildes.
Sie ist gespickt mit
neoproterozoischen
Granitoiden (Plutonen), welche die Provinz während der Kollision von Kontinentalblöcken, im Rahmen der Genese West -
Gondwanas (siehe
Brasiliano - Panafrikanischer Zyklus)
intrudierten.
Klima
Das Klima der Caatinga ist semi - arid, mit einer langen, bis zu acht Monaten dauernden Trockenperiode.
Dieses für die (normalerweise feuchten)
Tropen eigenartige Klima erklärt sich einerseits aus
der Dominanz trockener, kontinentaler Äquatorialwinde und andererseits aus der Präsenz von Hochdruckgebieten, die sich in den Wintermonaten über dem Atlantik bilden,
die heiße, tiefergelegene Caatinga invadieren und diese so von der feuchten Luftströmungen des Atlantik abschirmen.
Aufgrund der Nähe zum Äquator, liegen die Durchschnittstemperaturen während des gesamten Jahres relativ konstant bei 25°C, mit lediglich 600 mm Niederschlag
(die meisten Flüsse trocknen im Winter aus).
Böden
Erschwerend kommt hinzu, daß die flachgründigen, steinigen Böden der Caatinga kaum Wasser speichern können.
Im Gegensatz zum Cerrado sind die Böden der Caatinga dafür relativ mineralhaltig.
Dies führt dazu, daß sich die Caatinga während der Regenzeit im Handumdrehen in einen blühenden Garten verwandeln.
Wenn Sie einen Teil Ihres Brasilien - Urlaubes in der Caatinga verbringen möchten, ist dies ist die empfolhlene Reisezeit.
Vegetation
Die Vegetation der Caatinga wird als saisonale - deciduale (laubabwerfende), steppenartige Savanne (
Savana Estépica) klassifiziert.
Es ist ein offener, lichter, meist trockener Wald, der sich aus drei verschiedenen Vegetationsstufen (Stockwerken) zusammensetzt:
Baumschicht zwischen 8 und 12 Metern Höhe, Dornige Büsche und Sträucher, meist mit Kakteen und Bromelien durchsetzt, zwischen 2 und 5 Metern und Gräser unter 2 Metern.
Flora / Pflanzen
Die Pflanzen der Caatinga haben sich im Laufe der Zeit bestens auf die Hitze und Trockenheit dieses Biomes eingestellt.
Die Blätter, beispielsweise, sind in der Regel klein und zahlreich um die Hitzeabsorption möglichst klein zu halten.
Einige Pflanzen, wie die
Kakteen,
haben die Fähigkeit Wasser zu speichern und andere haben flache Wurzeln, mit denen sie das Wasser direkt von der Erdoberfläche absorbieren können.
Viele Pflanzen sind dornig und stachelig.
Biodiversität
Entgegen der weitläufigen Meinung, besitzt die Caatinga sehr abwechslungsreiche Landschaftsformen und eine relativ hohe Biodiversität bzw. Endemismus.
Bisher konnten etwa 1.200 Pflanzen-, 185 Fisch-, 44 Eidechsen-, 47 Schlangen, 4 Schildkröten-, 3 Krokodil-, 49 Amphibien-,
350 Vogel- und 80 Säugetierarten in diesem Biom registriert werden.
Besonders die Pflanzenarten weisen einen sehr hohen Grad an Endemismus auf (um 30%), der bei den Tierarten etwas geringer ist (bis 10%).
Die meisten Tiere sind nachtaktiv.
Urlaub / Reisen
Für
Ökotourismus und Naturerlebnisreisen empfiehlt sich ein Besuch der
Naturschutzgebiete der Caatinga, wie z.B. der Chapada Diamantina oder
des
Nationalparks Serra da Capivara (Seit 1991
Welterbe).