
Ökotourismus in Brasilien / Pantanal –
Reisen Sie in das Pantanal, wenn Tierbeobachtung -fotografie und -filmung zu Ihren Urlaubsprioritäten gehören.
Das größte Feuchtgebiet der Welt kann auf den ersten Blick als saisonal überschwemmte Erweiterung der
Cerrado - Savanne angesehen werden.
Aufgrund des Ausmaßes und der ökologischen Bedeutung der jährlichen
Überschwemmungen, wurde das Pantanal jedoch zurecht als eigenständiges
Biom klassifiziert.
Stichwortartig kann diese Urlaubsregion wie folgt beschrieben werden:
Geologie / Geomorphologie,
Flüsse / Schwemmkegel,
Pflanzen / Vegetation und
Tiere / Fauna.
Fläche / Lokalisierung
Mit 250.000 Quadratkilometern ist das Pantanal das größte Feuchtgebiet / Marschland der Welt und verteilt sich auf die Länder
Brasilien (60%), Paraguay und Bolivien.
Das brasilianische Pantanal liegt im Einzugsgebiet des oberen Paraguay - Flusses,
im Westen des Bundesstaates Mato Grosso do Sul (
Mittlerer Westen).
Geologie / Geomorphologie
Das Pantanal ist eines der
phanerozoischen Sedimentbecken der
Südamerikanischen Plattform.
In der prä - andinen Zeit (
Kreide),
lag das heutige Pantanal höher und bildete die Wasserscheide zwischen dem Chaco- (heutiges Paraguay) und dem
Paranábecken.
In einer Art Kompensationsbewegung zu der Heraushebung der Anden, während des
Känozoikum, wurde das Pantanal abgesenkt.
Seit dem Quartär (2,5 Ma), füllt sich das Pantanalbecken mit Sedimenten der umliegenden Plateaus
(
Parecis /
Guimarães,
Taquari - Itiquira /
Maracaju - Campo Grande).
Im Zentrum des Beckens müssen Bohrtiefen von über 500 Metern überwunden werden, bis das
präkambrische Grundgebirge erreicht wird.
Flüsse / Schwemmkegel
Die Flüsse des Pantanal entspringen in den Plateaus im Norden und Osten und münden in den nach Süden fließenden Rio Paraguay.
Im Gefälleübergang Plateau - Ebene verändert sich ihre Fließgeschwindigkeit so stark, daß ihre Sedimente fächerförmig, in Form großer Schwemmkegel abgelagert werden.
Das Pantanal wird aus 9 solcher alluvialer Fächer gebildet, die nach den Namen ihrer sie dominierenden Flüsse benannt sind.
Von besonderer Bedeutung ist der 55.000 km2 große Mega - Schwemmkegel des Taquari - Flusses, der zu den größten alluvialen Fächern der Welt zählt.
Aus ecotouristischer Sicht besonders interessant ist die
Nhecolândia - Region im Süden des Fächers.
Dieses Gebiet ist unzähligen äolischen Paleodünen gespickt, welche blaufarbene Süßwasser- und grünfarbene Salzwasser - Lagunen (
Salinas) umschließen.
Überschwemmungen / Ökosysteme
Mit Höhen zwischen 80 und 190 m über dem Meeresspiegel, überwiegend impermeablen Böden und praktisch keinem Gefälle,
verwandelt sich das Pantanal jedes Jahr, im Anschluß an die Regenzeit (Januar bis Juni), in ein Feuchtgebiet gigantischen Ausmaßes
(etwa zehn Mal so groß wie die Florida - Everglades).
In den Spitzen stehen weite Flächen des Pantanal bis zu 6 Metern unter Wasser und der Abfluß über den Rio Paraguay dauert aufgrund des fehlenden Gefälles bis
zu drei Monaten.
In diesem Zeitraum werden ein Großteil der terrestren Ökosysteme zu aquatischen Ökosystemen tranformiert.
Pflanzen / Vegetation / Flora
Je nach Frequenz, Intensität und Dauer der Überflutungen, unterscheidet das Pantanal viele kleinere "
Pantanals" in seinem Einflußgebiet.
Der vorherrschende Vegetationstyp der Caatinga kann als Grassavanne beschrieben werden, da die überschwemmten, schlecht durchlüfteten Böden keinen Baumbewuchs zulassen.
Insgesamt bilden Flora und Vegetation dennoch ein abwechslungsreiche Landschaftsmosaik, bestehend aus Lagunen mit Wasserpflanzen (
Baías),
schwimmender Vegetation (
Baceiro),
nicht - überschwemmten Gebieten (
Cordilheira) mit savannen- und steppenartigen Pflanzen, natürlichen Entwässerungskanälen (
Corixo)
und Vegetation mit prächtigen
Ipê Amarelo - Bäumen (
paratudal).
Tiere / Fauna
Feuchtgebiete im Allgemeinen gehören zu den Artenreichsten Gebiete der Erde aber die biologische Vielfalt des Pantanal ist besonders bemerkenswert.
Mit etwa 650 Vögel-, 80 Säugetier-, 50 Reptilien und 250 Fischarten, repräsentiert es praktisch die gesamte brasilianische Fauna.
Während der Überflutungen zieht sich ein Großteil der Tiere in die höhergelegenen, trockenen Wälder zurück.
Wenn die Wassermengen abfließten, müssen die Tiere ihre Behausungen im Unterholz verlassen, um an die geschrumpften Wasserflächen zu gelangen.
Dies ist die beste Zeit der Tierbeobachtung.
Bedrohungen
Bedroht wird das Pantanal heutzutage von übermäßigem Fischfang, Abholzungen, Bränden aber vor allem durch den projektierten Kanal Paraná - Paraguay,
der die Länder Brasilien, Argentinien, Paraguai und Bolivien über den Wasserweg miteinander verbinden soll.
Ökotourismus & Touren
Der Pantanal Conservation Complex, einschließlich des
Nationalparks
Pantanal Matogrossense (seit 1982
Welterbestätte)
ist das empfohlene Reiseziel für alle Arten von
Ökotourismus und Abenteuerurlaub.