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Iguape

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Brasilien Urlaub / Mata Atlântica – Die kleine Kolonialstadt Iguape (Bundesstaat São Paulo) liegt 200 km südlich von der Hauptstadt, an der Mündung des Ribeira de Iguape - Flusses und ist das Tor zu der Ökologischen Station Juréia - Itatins und dem Lagamar - Komplex / Unteres Ribeira - Tal.

Da Iguape nahe der im Tordesillas - Vertrag vereinbarten Grenzlinie lag, war die Region zu Beginn der Kolonialzeit Schauplatz zahlreicher Auseinandersetzungen zwischen Portugiesen und Spaniern. In Iguape selbst waren die Konflikte besonders heftig, da sich hier der spanische Flüchtling Rui Garcia de Mosquera niedergelassen hatte, der mit den ihm gut gesinnten Tupiniquins wehement seine Ansiedlung gegenüber den Portugiesen verteidigte.

Eine der vielen unbestätigten Geschichten erzählt von einer Gruppe spanischer Seeleute, die hier 1498 gelandet wären und in Anlehnung an den Namen einer hier vorkommenden Pflanze, der kleinen Ansiedlung den Namen Iguape gaben. Einige Jahre später soll ein französiches Piratenschiff die Stadt angegriffen und in Flammen gesetzt haben, wodurch alle offiziellen Dokumente vernichtet wurden. Es ist unklar, ob diese Geschehnisse tatsächlich so stattgefunden haben aber es besteht kein Zweifel darüber, daß Iguape in den ersten Jahren seiner Geschichte maßgeblich von der Präsenz der Spanier in der Region beeinflußt wurde.

Mit der Entdeckung von Gold Ende des 16. Jahrhunderts wurde Iguape zunehmend von Abenteurern frequentiert, die entlang der Flüsse nach Gold suchten. 1635 existierte bereits die sogenannte Casa da Oficina Real, die erste Münzenfabrikation Brasiliens und heute das regionale Museum von Iguape. Mit der Nachricht der Entdeckung von Gold in der Serra de Paranapiacaba bewegten sich die Siedler zunehmend in das Landesinnere und die Binnenschiffahrt auf dem Ribeira do Iguape - Fluß nahm deutlich zu. Flußaufwärts entstanden neue Ansiedlungen, die sich heute Registro, Eldorado Paulista, Iporanga, Jacupiranga und Sete Barras nennen.

Gegen 1780 kam der Gold - Zyklus zu seinem Ende, was viele Familien dazu veranlaßte die Region zu verlassen. Die verbleibenden Bewohner konzentrierten sich von nun an auf den Reisanbau und wandelten die fruchtbaren Böden des Ribeira - Tales in weitläufige Reis - Plantagen um. Aufgrund seiner hervorragenden Qualität fand dieses Produkt reißenden Absatz und konnte von Iguape aus nach Europa exportiert werden.

Etwa von 1820 bis 1900 erlebte Iguape eine Phase blühenden Wolstandes und erreichte seinen wirtschaflichen Höhepunkt. Fünf Reisfabriken arbeiteten rund um die Uhr und beluden durchschnittlich 10 Schiffe pro Woche für den Abtransport nach Europa. Banken finanzierten das Geschäft, sechs Zeitungen zirkulierten in der Stadt, Shows aus Europa waren keine Seltenheit und Frankreich unterhielt ein permanentes Konsulat in Iguape.

Zu dieser Zeit war Iguape ähnlich wichtig wie Rio de Janeiro oder Salvador. Insofern wundert es auch nicht, daß die Stadt keine Schwierigkeiten hatte die notwendigen Ressourcen für den Bau einer der größten und gleichzeitig polemischsten hydraulischen Anlagen an der brasilianischen Küste zu bekommen: Der Valo Grande - Kanal.

Außer Reis wurden auch noch andere Produkte aus dem Ribeira - Tal an einen Binnenhafen in der Nähe der Stadt transportiert und von dort über eine terrestre Verbindung an einen Seehafen, wo die Schiffe für den Transport nach Europa beladen wurden. Mit der Absicht, sich diesen Zwischentransport bzw. das damit verbundene Auf- und Abladen zu ersparen, suchte Iguape bei König D. Pedro II die Möglichkeit an, einen 4 km langen und 2 km breiten Kanal zu bauen, der den Binnenhafen im Westen mit dem Seehafen im Osten verbinden sollte. Der Antrag wurde von D. Pedro genehmigt und unter harter Arbeitsleistung konnte der Kanal 1855 fertiggestellt werden.

Der Bau, der in der Absicht geschah Iguapes wirtschaftliche Situation noch weiter zu verbessern, berücksichtigte leider nicht, daß die voluminösen Wassermassen des Ribeira - Flusses, die jetzt einen kürzeren Weg ans Meer gefunden hatten, auf ihrem Weg dorthin die Sandbegrenzungen wegspülten, die benachbarten Bereiche überfluteten und die gesamte Region förmlich unter Wasser setzte.

Mit der Zerstörung des Hafens war jede weitere Geschäftstätigkeit lahmgelegt, was zu einem rapiden wirtschaftlichen Abstieg der Region führte. Die meisten Bewohner verließen Iguape und diejenigen die blieben hatten enorme Schwierigkeiten mit dem Fischfang von Krabben und Fisch zu überleben, u.a. da dieser sich aufgrund der enormen Süßwassermengen im Küstenbereich, deutlich verringert hatte.

Mit der Einwanderung der Japaner, entwickelte sich Registro im 20. Jahrhundert zum ökonomischen Zentrum der Region. Bananenplantagen begannen die Reisfelder entlang des Ribeira - Flusses zu substituieren und an den Berghängen wurde Tee angebaut. Neben dem Ökotourismus sind dies bis Heute die wesentlichen ökonomischen Aktivitäten der Region – Abenteuerurlaub / Brasilien.

Siehe auch Touren: São Paulo - Curitiba (Geführt)
                                   São Paulo - Curitiba (Karten - Set)