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Brasilien Reisen

Sozial - Kulturelle Vielfalt

Abenteuerreisen / Brasilien – Brasilien ist ein Vielvölkerstaat mit einer außergewöhnlich hohen ethnisch - linguistischen Vielfalt. Da das Land vom Meer her besiedelt wurde, ist diese in der Atlantischen Regenwald - Region besonders ausgeprägt. Nach Angaben des IBGE sind bis heute über 10 Millionen Menschen aus allen Teilen der Welt nach Brasilien eingewandert.

Da die Einwanderung nach Brasilien bis zur Unabhängigkeitserklärung 1822 ausschließlich Portugiesen vorbehalten war, ist die brasilianische Nation in ihrer Anfangsphase aus der Verschmelzung portugiesischer, indigener und afrikanischer Bevölkerungsgruppen hervorgegangen.

Über 700.000 Portugiesen wanderten während der Kolonialzeit nach Brasilien ein. Im Gegensatz zu der konstruktiven Kolonisation der Anglo - Sachsen in Nordamerika, war die lusitanisch - iberische Kolonisation Brasiliens, von Beginn an durch Monokultur und Ausbeutung der Bodenschätze, auf Basis von Sklavenarbeit ausgelegt (Brasilholz, Zuckerrohr, Gold und Edelsteine, Kaffee).

Trotz ihrer drastischen Dezimierung durch Versklavung, Kriege und von den Europäern eingeführten Krankheiten, haben die indigenen Völker entscheidend zu der Gestaltung der brasilianischen Kultur beigetragen. Beispiele hierfür sind heutzutage in der Religion (z.B. Catimbó, Tamandaré, Macumba Carioca), der Ernährung (z.B. Mais, Maniok, Tapioca, Cajú) und in der Medizin (z.B. Heilpflanzen) zu finden. Kinder eines indianischen und eines portugiesichen Elternteils (Mameluken / Caboclos) trugen darüberhinaus maßgeblich zur Erweiterung der Landesgrenzen und der wirtschaftlichen Entwicklung Brasiliens bei.

Aufgrund der Unerfahrenheit bzw. des Widerstandes der indigenen Bevölkerung gegen die Zwangsarbeit, wurden diese Mitte des 16. Jahrhunderts zunehmend durch afrikanische Slaven ersetzt. Über 4 Millionen Sklaven, vorwiegend aus Angola und der Elfenbeinküste, wurden während der Kolonialzeit nach Brasilien "importiert". Im Laufe der Zeit kam es zur Vermischung mit anderen Bevölkerungsgruppen (Mulatten, Cafuzos etc.), so daß heute etwa 50% der brasilianischen Bevölkerung afrikanische Vorfahren hat.

Dies spiegelt sich in der Kultur des Landes, wie der Religion (Candomblé, Macumba, Umbanda etc.), Musik und Tanz (Capoeira, Samba, Revira, Axé etc.) sowie in der Ernährung (Kokos, Dendê etc) wieder. Nachfahren der afrikanischen Sklaven, die heutzutage in sogenannten Quilombos leben, werden Quilombolas genannt und Nachfahren der Mischlinge aus Europäern, Indianern und Afrikanern, Caiçaras, wenn sie sich an der Küste niederließen bzw. Caipiras, wenn sie sich im Inland niederließen.

Die industrielle Revolution und die Agrarkrise (Großgrundbesitz, Feudalsystem) führte im 19. Jahrhundert in Europa zu Landmangel, Arbeitslosigkeit und zur Verarmung eines Großteils der ländlichen Bevölkerung. Mit der Abschaffung der Sklaverei 1888 und dem damit verbundenen Arbeitskräftemangel förderte die brasilianische Regierung gleichzeitig die Einwanderung nach Brasilien. Zwischen 1872 und 1940 ließen sich etwa 5 Millionen Europäer, Japaner und Araber in Brasilien nieder (2 Millionen Portugiesen, 1,5 Millionen Italiäner, 600.000 Spanier, 300.000 Deutsche, 140.000 Japaner und 110.000 Syrier und Türken) – Urlaub in Brasilien / Wandern.